Navigieren mit politikbezogenen Gefühlen und Emotionen

Wie kannst du deine innere Mitte behalten, wenn in der Politik alles drunter und drüber geht? So lautet die Forschungsfrage für diesen Abend.

Lange kannte ich auf diese Frage nur eine Ant­wort: Ich habe mich taub gestellt und aufgehört zu fühlen. Nur so konnte ich eine Illusion von Stabilität aufrecht erhalten. Leider hatte diese „Lösung“ auch eine Kehrseite, denn ich war plötzlich von allen Gefühlen abgeschnitten: den „erwünschten“ und den „unerwünschten“. Da ich meine Innenwelt nicht mehr bewusst erlebte, blieben meine Gefühle unvollendet. Ich hatte auch keinen Zugriff mehr auf die Energie und die Information, die in den Gefühlen liegt. Ich war von meinen eigenen Handlungsimpulsen abgeschnitten.

Sich taub stellen geht nur für alle Gefühle, nicht für ein einzelnes Gefühl. Über längere Zeit taub zu sein kann sich anfühlen wie ein falsches Leben. Du funktionierst, aber du weißt nicht mehr, wofür eigentlich. Dein Kompass geht Stück für Stück verloren. Das be­merkt früher oder später auch dein Umfeld. Es kann dein Leben aus dem Gleichgewicht bringen. Und dabei wolltest du eigentlich nur deine innere Mitte behalten!

An diesem ersten Abend meiner Online-Reihe POLITIK-GEFÜHLE – UND WAS DU MIT IHNEN MACHEN KANNST werde ich dir eine einfache Technik vorstellen, mit der du im bewussten Fühlen bleiben kannst und dabei die innere Balance aufrecht erhältst. Du be­kommst außerdem eine Einführung in die Gefühlsarbeits-Methode Possibility Manage­ment. Und wir erforschen gemeinsam, was du zu politischen Themen gerade fühlst.

Deine echten, puren Gefühle – Wut, Freude, Angst und Traurigkeit – sind nämlich zum Handeln da. Wenn du sie in demokratischen Prozessen (etwa in der Familie, im Unter­nehmen, im Verein oder im Gemeinderat) teilst, teilst du auch die Energie und Informati­on, die in ihnen steckt. Das bedeutet mehr Handlungsmöglichkeiten und Energie für die Demokratie.

Bist du dabei?